Colombo, Flughafen

Heute Morgen wurde ich von einem Tuktuk Fahrer verhaftet. Puh, wie eine Klette wollte der mich rumführen und dabei wohl Provisionen einstreichen. Die Motivation war zu hoch. Erst als ich dann ernster wurde hat er es eingesehen.

Tee have ich im Supermarkt gekauft. Spielt ja keine Rolle. Einfach den teuersten. Von der Schweiz asimiliert.

In Hotel waren sie so lieb und haben mir mein Zimmer bis 16 Uhr gelassen. So konnte ich noch nochmals hinlegen und etwas vor schlafen.

Dann mit dem Bus zu einem Hostel, das ich gestern Grad auch schon gebucht hatte. Durch meinen Late-Checkout wäre das nun nicht nötig gewesen, aber jetzt hatte ich schon bezahlt. Weil ich keine Lust auf Sightseeing hatte, habe ich den Bus zum Flughafen in Erfahrung gebracht. Das noble Hotel hat 40’000LKR gekostet. Das hatte ich gerade noch. Aus Sri Lanka darf man kein Geld ausführen. Sonst hätte ich noch zurück tauschen müssen. Also have ich bar bezahlt. Damit blieben mir aber nur noch 7000 übrig. Und essen und so musste ich ja auch noch. Zu wenig für ein Taxi. Ausserdem, dauert es in Bus länger und ist aufregender. Keine Ahnung, Busfahren macht mich unglaublich glücklich. Da bin ich so am Puls.

Auch wenn ich die ganze Zeit denke, in Sri Lanka reisen und Busfahren ist unglaublich einfach – vielleicht bringt mich halt auch nichts aus der Ruhe. Irgendwann haben die im Bus mich an einer Kreuzung auf die Strasse gestellt. Da war ein Schild mit Flughafen, aber halt kein Flughafen. Gem. Osmand war es aber nur 1km. Also kleine Pause im Restaurant auf der anderen Seite und dann bin ich halt den Rest zu Fuss gegangen.

Jetzt warten wir aufs Boarding und damit neigt sich die Reise dem Ende.

Über Galle nach Colombo

Gestern Morgen, nach wiederum reichhaltigem Frühstück bin ich zur Busstation. Ziel: Offen.

Auf jeden Fall musste ich erst nach Matara. Der erste Bus war so voll, dass ich auf den nächsten gewartet habe. Kann man hier machen, wenn immer ein Bus fährt.

In Matara wollte ich eigentlich klären, wie die Verbindungen nach Colombo aussehen. Aber, ich war noch nicht recht ausgestiegen, kam einer und schon war ich im Bus nach Galle.

Je näher wir Galle kamen, um so mehr Touris sind eingestiegen. Vielleicht muss ich doch mal zum Psychotherapeuten um heraus zu finden, warum mich Touristen so aggro machen? Mit ihren Hütchen und unpassenden Kleidern. Selten, dass man einheimische mit kurzen Hosen sieht. Frauen tragen entweder sich lange Hosen oder ein schönes Kleid. Bauchfrei ist hier keine. Wer in Badehose Busfahren will soll das daheim machen oder wegen mir an der Costa Brava. Ein bisschen Anstand und Respekt sollte man doch von Besuch erwarten dürfen.

In Galle hatte ich jedenfalls keine Lust mehr. Weil ich schon da war, habe ich noch einen kurzen Spaziergang durch das Fort gemacht. Aber eben, keine Lust mehr und nicht so speziell. Also ab nach Colombo (mit dem Highway-Bus).

Von Galle nach Colombo in 1.5h und nochmal so lange von der Highway-Busstation in die Innenstadt. Im Bus hätte ich mir ein schönes 5*-Hotel (NB Collections Colombo) raus gelassen. Wenn ich denke wir umständlich das damals (2005) in Thailand war… Da sind die Apps schon eine feine Sache.

Zwischenzeitlich war es dann schon fast 7 Uhr. Also duschen und mal auf die Dachterrasse (mit Infinity-Pool und so) zum Sundowner. Ich bin so ein Glückspilz… Es regnete in strömen und es war Vollmond. Vollmond heisst hier Feiertag. Und zur Feier des Tages gibt es keinen Alkohol…

Im grossen Restaurant gab es Seafood Buffet für 7500 LKR (knapp 25 CHF). Das ist dreimal so teuer wie in den besseren Restaurants für ein Abendessen. Also mal schnell die Auswahl gecheckt und akzeptiert.

Krasse Auswahl und halt auch der noble Scheiss: Austern, Krabben, Langusten. Frisch zubereitete Thunfisch- oder Makrelenfilets und zig andere Speisen. Auch wenn ich von allem nur wenig genommen und mein bestes gegeben habe, alles konnte ich nicht probieren. Das beste war dann noch das Dessertbuffet. Weil ja das Motto Seafood war, war auch dort alles auf Meer getrimmt. Donuts im Rettungsring-Look, so eine Creme mit Algenschwämmchen (grüner Kuchen) drauf und ganz viele andere lustige Ideen. Aber es gab auch schnöde Creme Brulee.

Die Auswahl beim Frühstück war ähnlich gross. Heute habe ich, wie die letzten Tage schon, auf die Curries verzichtet und bin beim Omlett geblieben. Und all die feinen kleinen süssen Stückle. Es gab sogar Mangolassie. So fein.

Jetzt kick ich mal noch ob ich ein bisschen Tee als Souvenir finde.

Hiriketiya

Ja, ich weiss nicht genau was ich über den Ort schreiben soll. Mein Adlerhorst-Balkon mit Blick über diese malerische Bucht hat mir sehr gefallen. Um mich etwas auszubremsen, hatte ich dann grad um noch eine Nacht verlängert.

Das Frühstück ist geil. Frisch gepresster Maraquia-Saft ist mal was anderes. Und Immer und Speck und Pfannenkuchen und Kuchen und Früchte und RICHTIGER Kaffee, mit aufgeschäumter Milch…

Heute Morgen um halb 12, als ich gerade aus dem Vormittagsschläfchen erwacht bin, hatte die Rezeption abgerufen und mir gesagt, dass ich in ein anderes Zimmer umziehen müsste. Also ne, ich hatte ja das Zimmer verlängert, wegen der schönen Aussicht. Also habe ich ihr gesagt, dass ich in 30min zum abschmecken kommen würde.

Sachen gepackt, noch schnell den Rest meiner Ananas gegessen, die ich gestern gekauft hatte. Naja, und dann hat sie nochmals angerufen und gefragt ob ich bloss ausziehen würde, weil ich umziehen müsste? Ja. Jetzt müssen halt andere Gäste in einem nicht so schönen Zimmer weilen.

Heute habe ich dann aber ein bisschen Lagerkoller bekommen. Mal ein Tag nix machen ist ja schön und auch erholsam, aber hier kann man nichts machen ausser baden. Dafür ist alles drei Mal so teuer…

Die letzten zwei Tage habe ich mich jeweils eine Stunde im Surfen geübt. Die Bretter gibt’s im Hotel gratis, also ein Versuch wert. Es ist aber nicht so einfach. Tag 1 hatte ich versucht aufzusteigen. Vergeblich. Naja, und dann hat mir ein Surflehrer gesagt, dass das Brett ein Intermediate-Brett ist. Im Hotel habe ich mal Videos gekuckt wie das theoretisch funktioneren müsste. Gestern war ich etwas erfolgreicher. Einmal habe ich es geschafft ein paar Sekunden zu stehen. Es gibt etliche Probleme:

  • Hier ist alles voll mit Surfern und ich will weder jemand anders überfahren noch selber überfahren werden. Das ist wie an einem Sonntag auf der Skipiste.
  • Mein Intermediate-Brett geht unter wenn ich drauf stehe. Vielleicht hätte ich eins für Anfänger mieten müssen, das besser schwimmt.
  • Durch meine jahrelange ungesunde Sitzhaltung sind meine unten Rippen so nach aussen gebogen, dass ich da jetzt blaue Flecken habe und beim paddeln ist das echt unangenehm.
  • Und am Ende fühle ich mich zwischen Menschen die andauernd „Uhuuu“ rufen fehl am Platz.
  • Von der Motivation tatsächlich surfen zu lernen ganz zu schweigen.

Abgesehen vom auf dem Balkon sitzen, schlafen und essen habe ich echt wenig gemacht.

So Touristenorte sind schön für ein Tag, max. zwei. Ja, hier sieht’s wirklich aus wie auf den Prospektbildern vom Paradies. Aber das ist nicht mein Paradies. Ich gehöre nicht hier her. Zu viele Menschen und dann noch alle so cool. Vielleicht sollte ich endlich aufhören das verstehen zu wollen. Ich muss einfach dahin, wo noch keine Touristen sind. In Syrien ist Asad gestürzt, vielleicht packen sie den friedlichen Neuanfang. Wäre schön und sicher eine Reise wert.

Wie auch immer. Ich muss mich erstmal noch entscheiden ob ich Morgen gleich ganz nach Colombo fahre, oder vorher noch einen Zwischenstopp mache.

Pro: noch was anderes sehen, wobei das wieder Stand wäre, aber besser als Grossstadt. Con: Dann darf übermorgen nichts schief gehen, weil ich ja dann am  später Abend am Flughafen sein muss.

Rekawa, Turtle Beach

Vorgestern war ich morgens an dem See beim Hotel Birds View. Nachdem die Affen eine halbe Stunde fangen auf dem Dach gespielt hatten, war ich wach. In der Ferne waren ein paar graue Pelikane zu sehen, aber wirklich zu weit weg für mein Monokular. Ich ärgere mich, das ich nicht mein Fernglas dabei habe. Wäre sinnvoller gewesen als die Taucher Brille oder den Schlafsack.

Jedenfalls bin ich nach dem Frühstück weiter nach Rekawa. Da soll es schöne Strände geben, an denen Schildkröten ihre Eier ablegen. Ich bin immer noch total begeistert wie einfach und unkompliziert es sich hier reisen lässt.

Nachmittags habe ich mich etwas an den Strand gelegt. Schwimmen ist hier nix für mich, dazu ist die Strömung zu stark.

Abends war ich an der Turtle Sanctuary. Ich wusste nicht, dass die da ist. Dafür wussten es ca. 50 andere Touristen, die nach und nach mit ihren Tuktuks eintrafen um eine Schildkröte (Green Turtles) bei der Eiablage beobachten zu können.

Je länger je mehr werden mir die Russen unsympathisch.

Nachdem jeder mal ins Loch kucken durfte, sind die meisten dann heim. Keine 10 waren am Ende noch da. Es beeindruckend zu sehen. Wie die Schildkröte am Ende das Loch zubuddelt, immer wieder Pausen braucht um sich dann am Ende, wieder mit einigen Pausen und schwer atmend zurück ins Meer schleppt.

Gestern Morgen war ich eine Runde am Strand spazieren. Da waren in der Nacht noch min 10 andere Schildkröten beim Eier legen. Man sah noch gut ihre Spuren im Sand.

Nach einem Mittagsschlaf habe ich zufällig heraus gefunden, dass in der Nähe eine Vogelschutzgebiet  ist, wo man Bootstouren (kalametiyabirds.com, 2h, 7000LKR, 21 CHF) buchen kann.

Während alle an den Strand gehen, gehe ich in die Strümpfe. Das war schön und sehr friedlich. Ein Katamaran der mit einem Bambus abgeschoben wird. Lautlos. Der Führer war gut. Aber eben, nächstes Mal brauche ich eine Kamera mit vernünftigem Zoom.

Gestern Abend hatte ich dann wieder die Qual der Wahl. In 4 Tagen sind die Ferien vorbei. Einerseits hätte ich noch Lust auf den Sinharaja Rainforest gehabt, andererseits sind die Wetteraussichten nicht mega und anderseits hatte ich mir noch vorgenommen ein paar Tage nichts zu machen.

Selbst im Bus nach Hiriketiya, der neueste Spot to be, hatte ich noch überlegt doch noch in den Regenwald zu fahren.

In Hiriketiya angekommen habe ich mir halt doch hier ein Hotel genommen. 75CHF die Nacht, direkt an der Bucht, mit Blick über die Bucht. Und wie ich vorher erfahren habe, ist neben dem Frühstück auch ein Surfbrett im Preis inbegriffen.

Weil ich da einfach aufgeschlagen bin, ohne vorher zu buchen, musste ich jetzt noch eine Stunde in einer schicken Strandbar die Zeit tot schlagen. Aber jetzt ist mein Zimmer fertig und ich werde mich vielleicht nachher tatsächlich noch im Surfen probieren.

Der Elefant vom Yala Nationalpark

Oh ich kann mein Glück ja immer noch kaum fassen! Was bin ich ein Glückskind!

Nach etwa einer Stunde Fahrt standen das zwei wilde wilde Elefanten am Strassenrand. Der Bus ist langsam vorbei gefahren und das Männchen war wirklich wild. Schnaubend ist er auf den Bus zu gerannt und der Fahrer hat schnell Gas gegeben.

So cool! Aber es sollte noch besser kommen. Kurz darauf stand da noch einer. Der Fahrer ist etwas harsch auf den Elefanten zu gefahren um im letzten Moment knapp, aber sehr langsam vorbei zu fahren.

Wahrscheinlich hatte der meine Kamera im Spiegel gesehen und dann so gehalten, dass der Elefant direkt neben mir stand. Vorsichtig hatte er seinen Rüssel ein bisschen durch das Fenster gesteckt. Durch mein Fenster. Ich muss zugeben, ganz wohl war mir nicht und ich war aufgeregt. Das hat man nicht alle Tage.

Der Mann vor mir hat den Elefanten gestreichelt. Ich, in der einen Hand die Kamera (Video on) habe mich dann auch getraut und ihn mit der anderen ein bisschen gestreichelt. Einen echten, wilden Elefanten!

Auf den Safaris in den Nationalparks müssen die Jeeps 30m Abstand halten. Wir hatten keine 30cm.

Damit war der Tag für mich im positiven Sinne gelaufen. Es war nur eine dumme Idee gewesen diese Strecke zu nehmen und dann geht das so auf…

In Kataragama hab ich mir erst mal ein Sprite gegönnt um mein Glück, mit einem breiten Grinsen, zu verarbeiten. Am Nebentisch sass eine Frau mit ihrer kleinen Tochter. Viele Frauen tragen hier noch traditionelle Kleidung. Aber die kleine war derart süss, dass ich nach einem Foto fragen musste. So eine süsse Prinzessin, wie aus Aladin.

Dann nochmals den Reiseführer konsultiert und mich dann doch aufgemacht nach Thissamaharama (die Namen sind schrecklich).

Im Hotel (Birds View) wurde ich gefragt ob ich für Morgen eine Safari in den Yala Nationalpark buchen wollte. Einerseits ja, anderseits habe ich viel negatives gelesen. Es gibt 40km Piste und die lassen bis zu 400 Jeeps rein. Das ergibt rechnerisch alle 100m einer. Nicht meins. Der Besitzer hat dann noch den Fahrer angerufen. Heute waren es wohl 200…

Ich hatte heute wohl eines meiner besten Reiseerlebnisse und spare mir das. Näher kann ich einen Elefanten nicht mehr kommen (ausser der Frist mich). Und nur um vielleicht einen Leoparden zu sehen? Ich verzichte.